Gemeinschaftsmarke „Woidlerei“ vereint Biervielfalt aus dem Bayerischen Wald
Mehrere traditionsreiche Brauereien aus dem Bayerischen Wald haben sich zu einer einzigartigen Kooperation zusammengeschlossen und die Gemeinschaftsmarke „Woidlerei“ ins Leben gerufen.
14. September 2024
Zwei dieser Brauereien, die Privatbrauerei Ettl und die Privatbrauerei J.B.Falter, sind die ersten, die im Rahmen dieser Kooperation Biere unter der neuen Marke eingebraut und abgefüllt haben. Die Woidlerei steht für eine exklusive Auswahl handwerklich gebrauter Biere, die die Vielfalt und Qualität der Region widerspiegeln.
Woidlerei – Eine Hommage an die Biertradition der Region
Mit der Gründung der Marke „Woidlerei“ setzen die teilnehmenden Brauereien ein Zeichen für die reiche Braukultur des Bayerischen Waldes. Die ersten beiden Biere unter der Marke stammen von der Privatbrauerei Ettl und der Privatbrauerei J.B.Falter: Ettl hat ein stärker eingebrautes Helles entwickelt, während Falter ein traditionelles Dunkles Bier beisteuert. Weitere Brauereien aus der Region arbeiten bereits an eigenen Rezepturen und werden in Zukunft ebenfalls ihre Biere unter der Marke „Woidlerei“ präsentieren. Die Optik der Marke spiegelt die Naturverbundenheit wider: Jedes Bier trägt ein eigenes Etikett mit einem Baummotiv, das den Bayerischen Wald repräsentiert. Der gemischte 6er-Träger vereint im Idealfall sechs verschiedene Bäume und bringt so die Vielfalt des Waldes auch visuell zur Geltung.
Geschichte der Woidlerei – Eine Tradition des Austauschs
Der Name „Woidlerei“ hat historische Wurzeln. In früheren Zeiten gab es noch keine Getränkemärkte mit einer so breiten Bierauswahl wie heute. Wenn Menschen aus dem Bayerischen Wald von einer Ortschaft in die nächste reisten, nahmen sie oft ein Bier ihrer lokalen Brauerei mit, um es mit einem Bier aus der Nachbarortschaft zu tauschen. Auch die Braumeister selbst nahmen oft Biere anderer Brauereien mit, um sich geschmacklich auszutauschen. Dieser Austausch von Bieren wurde als „Woidlerei“ bezeichnet. Die neue Marke greift diese Tradition auf und bringt sie in moderner Form zurück.
Stärkung der Regionalität und Kooperation
Ein zentrales Ziel der neuen Marke ist es, die regionale Verbundenheit zu unterstreichen. Nur durch eine enge Kooperation können wir die Biervielfalt aus der Region langfristig erhalten. Der Wettbewerb wird immer härter, und vor allem große Brauereien aus anderen Regionen Deutschlands versuchen, höhere Marktanteile zu gewinnen. Peter Reimann von der Privatbrauerei Ettl betont:
„Für kleine Brauereien wie unsere ist es leider nicht möglich, Bier zu den günstigen Preisen zu brauen, wie es die großen Brauereien können. Bei Ettl oder Falter ist alles noch viel handwerklicher. Unsere Sudgröße ist einfach kleiner, der Personaleinsatz jedoch nahezu gleich – egal, ob eine Brauerei 10.000 Hektoliter braut wie Ettl oder 100.000 Hektoliter wie die großen Brauereien. Wenn Kunden bereit sind, ein wenig mehr für eine Kiste Bier aus der Region auszugeben, gewinnen alle. Unser klares Ziel ist es, die Regionalität zu stärken und ein Bewusstsein für regionale Produkte zu schaffen. Gleichzeitig soll die Kooperation unter den Brauereien gestärkt werden, um im nationalen Wettbewerb besser bestehen zu können.“
Wachstumspläne und zukünftige Ziele
Das Ziel der Marke „Woidlerei“ ist es, möglichst viele Brauereien aus dem Bayerischen Wald zu gewinnen, um diese Idee zu unterstützen und ein Bier dafür einzubrauen. Bereits im kommenden Jahr sollen sechs Brauereien Teil der Woidlerei sein, sodass ein gemischter 6er-Träger im Handel angeboten werden kann. Konsumenten und Touristen erhalten so die Möglichkeit, sich durch die Biervielfalt der Region zu kosten und die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu entdecken.