Neuübernahme der Brauerei Ettl

Der Insolvenzverwalter der Ettl-Bräu GmbH& Co. KG aus Teisnach, Dr. Michael Burkert, hat mit Wirkung zum 1. Mai die Vermögenswerte der Traditionsbrauerei aus dem Landkreis Regen an den Investor Kalea mit Sitz in Salzburg (Kalea GmbH) und Freilassing (Kalea Deutschland GmbH) verkauft.

14. August 2024

Einen entsprechenden Vertrag haben Burkert sowie Peter Reimann, Gesellschafter von Kalea, unterzeichnet. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Burkert kann mit dem Verkauf den Standort in Teisnach sowie alle 16 Arbeitsplätze sichern.

„Das familiengeführte Unternehmen Kalea hat sich im Investorenprozess mit dem besten Gesamtkonzept durchgesetzt. Ich freue mich, dass wir der mehr 480 Jahre alten Brauereitradition in Teisnach durch den neuen Investor weitere Kapitel hinzufügen können“, sagt Insolvenzverwalter Burkert. Der neue Investor hat bereits klare Vorstellungen, wie er die Brauerei wieder nach vorne bringen möchte. So erhält die Ettl Brauerei durch das Netzwerk von Kalea die Möglichkeit, ihre Biere auch außerhalb des Bayerischen Waldes anzubieten.

„Brauereien aus dem Bayerischen Wald sind in Deutschland unterrepräsentiert“, sagt Alexandra Reimann, Geschäftsführerin von Kalea. „Hier besteht großes Potenzial“, ist Reimann überzeugt. Zudem will der Investor mit Ettl-Bräu eine lebendige Biervielfalt schaffen, etwa durch saisonal gebraute Bierspezialitäten. „Im Gegensatz zu vielen anderen Brauereien, die aufgrund ihrer großen Brauhäuser und Sudgrößen auf ein oder zwei Biersorten beschränkt sind, ermöglicht die Ettl Brauerei eine Vielzahl von Biersorten und einen faszinierenden Mix“, sagt Reimann.

Sie wird bei den kommenden Aufgaben eng mit Günter Haas, Geschäftsführer von Ettl-Bräu, zusammenarbeiten. Reimann und Haas wollen dabei auch die lokale Bevölkerung in der Region einbinden und sie wieder für die Traditionsbrauerei begeistern. Zum Beispiel soll jedes neue Bierrezept durch Personen aus der näheren Umgebung durch eine Blindverkostung getestet werden, bevor es auf den Markt kommt. Auch sollen die Etiketten angepasst werden und noch stärker die Tradition und Authentizität von EttlBräu aufgreifen. Ein erster Aufschlag ist für den 11. Mai geplant. Hier sind die Menschen der Umgebung eingeladen, auf einem Brauereifest die ersten neuen Biere zu probieren.

Für diesen Sommer sind zudem bereits zahlreiche Feste mit verschiedenen Vereinen vereinbart worden. „Wir wollen Ettl-Bräu wieder stärker in der Region verankern und damit die regionale Wertschöpfung langfristig sichern“, geben Alexandra und Peter Reimann die Ziele vor.

Über das bisherige Verfahren

Ettl-Bräu GmbH & Co. KG aus Teisnach hatte im Februar 2024 beim zuständigen Amtsgericht Deggendorf Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht bestellte daraufhin Rechtsanwalt Dr. Michael Burkert aus Bad Kötzting zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Brauerei. Nach Angaben der Geschäftsführung war der Antrag notwendig geworden, nachdem kurzfristig zwei Kunden abgesprungen sind, darunter auch ein Großkunde aus den USA. Dieser Wegfall konnte so schnell nicht aufgefangen werden. Burkert führte den Geschäftsbetrieb gemeinsam mit Geschäftsführer Günter Haas im gesamten vorläufigen Insolvenzverfahren vollumfänglich weiter.

Burkert hat seit Antragsstellung in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortgeführt und einen Investorenprozess eingeleitet, in dem sich Kalea gegen verschiedene Mitbewerber durchgesetzt hat. Das zuständige Amtsgericht in Deggendorf hat das Insolvenzverfahren zum 1. Mai 2024 eröffnet.

Über den Investor Kalea

Kalea ist ein Unternehmen, das sich auf Geschenkideen im Bereich Bier spezialisiert hat. Bekannt geworden ist Kalea deutschlandweit durch den Bieradventskalender, der mit 24 Bieren von Privatbrauereien aus Deutschland gefüllt ist. Kalea ist ein familiengeführtes Unternehmen mit 15 Mitarbeitern und hat seinen Sitz in Freilassing (Kalea Deutschland GmbH) und Salzburg (Kalea GmbH). Durch das Netzwerk von Kalea erhält die Ettl Brauerei die Möglichkeit, ihre Biere vor allem außerhalb des Bayerischen Waldes anzubieten. Mehr Informationen: www.kalea.com